01. Juli 2021

Die IT-Branche wird noch immer hauptsächlich von Männern dominiert. Selbst bei den Global Players sind weibliche IT-Fachkräfte nach wie vor in der Unterzahl. Dabei waren es Frauen, die in den Bereichen Programmierung und Software-Entwicklung die ersten Schritte gewagt haben. Ein paar Fakten zum Thema Frauen in der IT.

Ein kurzer Rückblick
Im 2. Weltkrieg schickte es sich nicht für Männer in der IT zu arbeiten. Programmieren galt als typischer Frauenberuf. Der Grund dafür lässt sich darauf zurückführen, dass solche Tätigkeiten in den Aufgabenbereich einer Bürokraft fielen.

Bedeutende Informatikerinnen:

  • Bekannt als „Die Zauberin der Zahlen“ lieferte die Mathematikerin Ada Lovelace (1815 - 1852) die ersten bahnbrechenden Ideen der Programmierung. Bis heute gilt sie als die Gründerin der Informatik.
  • Joan Clarke (1917 - 1996) war eine Krypto-Analytikerin. Gemeinsam mit dem Logiker Alan Turing entschlüsselte sie den Algorithmus der Rotor-Schlüsselmaschine Enigma.
  • Die Erfindung des Compilers geht auf die Informatik-Pionierin Grace Hopper (1906 - 1992) zurück. Außerdem war sie an der Entwicklung der Programmiersprache COBOL beteiligt.

Zurück zur Gegenwart
Das Institut für Innovation und Technik (iit) (Quelle: iit, Rahmen- und Arbeitsbedingungen für Frauen in der Internetwirtschaft) hat gemeinsam mit dem Verband der Internetwirtschaft eco eine Studie über Rahmen- und Arbeitsbedingungen für Frauen in der Internetwirtschaft veröffentlicht. Daraus gehen folgende Zahlen hervor:

  • Im internationalen Durchschnitt liegt der Anteil der Frauen in IT-Berufen bei etwas mehr als 20 %.
  • Dabei führt Bulgarien die Spitze mit 28,3 % an. Dicht gefolgt von Australien mit 28 %. In den USA sind es immerhin 25,8 %.
  • Deutschland liegt im Vergleich mit 16,8 % eher im Mittelfeld.

Auch Global Players wie zum Beispiel Google, Apple, Amazon und Facebook verzeichnen eine Frauenquote von nur rund 20 %.

Zudem macht die Studie deutlich, in welchen Spezialgebieten Frauen am häufigsten vertreten sind. Zu den obersten drei zählen Bio- und Medizininformatik (33 %), Geoinformatik (29 %) und Webadministration (28 %). Aber auch Datenbankentwicklung und -administration schneidet mit 25 % ganz gut ab. Dahingegen werden Stellen in der IT-Systemadministration nur von 11 % besetzt.

In Führungspositionen fällt der Frauenanteil noch deutlich geringer aus:

  • 14 % in IT-System, -Anwendung und Vertrieb
  • 12 % in der Informatik
  • 10 % in IT-Netzwerke, - Koordination, -Administration und -Organisation
  • nur 9 % in der Softwareentwicklung und Programmierung

Frauen in der IT: Geht es aufwärts?
In den letzten 20 Jahren hat sich einiges getan. Zum Beispiel hat der Anteil der Frauen, die einen Studiengang im Bereich Informatik & IT belegen, in dieser Zeit um rund 15 % zugenommen. Auch werden deutlich mehr Stellen von Frauen in der IT besetzt, als es Anfang des Jahrtausends noch üblich war.