12. August 2020

In diesem Jahr soll sie verfügbar sein: GAIA-X – Vision, Regelwerk und Europas Antwort auf die massiv von einzelnen, internationalen Großkonzernen geprägte Cloud-Landschaft. Ziel des Projekts GAIA-X ist die Datensouveränität Europas und die Unabhängigkeit von meist amerikanischen Cloudanbietern. Was steckt hinter dem Projekt? Und können Mittelständler davon profitieren?

Europas digitale Souveränität und Datensicherheit stärken
Das Konzept „GAIA-X“ wurde auf dem Digital-Gipfel 2019 von Deutschland und Frankreich beschlossen und besteht in der Entwicklung von gemeinsamen Regeln und dem Einsatz sicherer und offener Technologien, nach denen zukünftig Cloud-Dienstleistungen in der EU angeboten werden sollen. Zielsetzung von Gaia-X ist eine vernetzte und vor allem sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa. Denn nicht erst seit dem Privacy-Shield-Urteil wird der Ruf nach einer sicheren Datenwertschöpfungskette – dem Weg von der Entstehung verschiedenster Daten bis zur Auswertung und Aufbewahrung – zunehmend lauter.

Die Cloud nach europäischen Datenschutzstandards
Sensible Daten liegen häufig in Datenzentren außerhalb der EU, vorwiegend in den USA, und demnach auch außerhalb der hier gültigen Datenschutzbestimmungen. Hinzu kommt, dass der sogenannte Cloud Act US-Behörden dazu ermächtigt, Zugriff auf jegliche gespeicherten Daten zu erhalten – auch außerhalb der US-Landesgrenzen, das heißt auch innerhalb der EU. Voraussetzung hierfür ist z. B. ein europäischer Standort des US-Cloud-Anbieters. Deshalb soll eine europäische Cloudlösung entwickelt werden, sozusagen als Gleichgewicht zu US-Riesen wie Microsoft Azure oder Amazon AWS. Dabei soll in erster Linie großer Wert auf Selbstbestimmung der Daten gelegt werden, sodass jeder Nutzer frei entscheiden kann, was damit passiert und zu jeder Zeit Einblicke zu den gespeicherten Daten erhalten. Wie sieht die konkrete Umsetzung von GAIA-X in der Praxis aus? Und wer profitiert davon?

Gaia-X – vom Konzept zur Organisation
Seit Juni 2020 steht fest: GAIA-X ist eine nicht-gewinnorientierte Organisation nach belgischem Recht. Gegründet wurde sie von 22 Unternehmen aus Deutschland und Frankreich. Bereits etablierte Cloudanbieter kritisieren die Pläne der deutschen Bundesregierung und der Wirtschaft zur Initiierung einer eigenen, europäischen Lösung immer noch. Denn Innovationen fehlen und internationalen Cloud-Providern außerhalb der Europäischen Union steht die Möglichkeit offen, bei GAIA-X mitzuwirken, vorausgesetzt sie halten sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen und an den geltenden Datenschutz.

Das Projekt soll noch in diesem Jahr, 2020, ersten Kunden zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ist GAIA-X jedoch in erster Linie ein Projekt, das eine europäische Datenarchitektur bereitstellen soll – und kein direkter Konkurrent zu den US-Riesen.

Cloud-Voraussetzung: Breitbandausbau in ländlichen Regionen
Das GAIA-X-Projekt soll gerade für Mittelständler die Einstiegshürden in die Cloud minimieren und einen breiten Zugang zu einer sicheren Dateninfrastruktur ermöglichen. Für die Nutzung des Cloud-Angebots ist ein schnelles Internet Grundvoraussetzung. Ein schneller Internetzugang ist für viele Unternehmen in Deutschland – gerade in ländlichen Regionen – aber nach wie vor ein Traum. Dieser Traum muss aber nicht platzen, denn seit Jahren fördert badenIT den Breitbandausbau in der Region Freiburg. Und auch das Thema Cloud ist für badenIT kein Neuland. Unternehmensdaten und -anwendungen sind in der sogenannten Managed Cloud vor unbefugten Zugriff geschützt, unterliegen deutschen Datenschutzbestimmungen und sind sicher in einem deutschen Rechenzentrum verwahrt.

Die Entwicklungen zeigen also deutlich, dass Datensouveränität und Datensicherheit für Unternehmen fundamental wichtig sind. Deshalb heißt es immer öfter: Ab in die Cloud – aber bitte sicher.

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