15. Februar 2022

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Nutzung von Streamingdiensten durch den hohen Stromverbrauch nicht gerade unerheblich zum CO2-Ausstoß beiträgt. Daten des Umweltbundesamts, des Telekommunikationsunternehmens Cisco Systems, Inc., der Kooperationsplattform Internationale Energieagentur sowie der Umweltorganisation Greenpeace bestätigen dies. Wie kann der negativen CO2-Bilanz beim Streamen entgegengewirkt werden?

Streaming und der Einfluss auf den Klimawandel

Das Streamen eines einstündigen Videos in HD-Qualität benötigt nicht nur ein Datenvolumen von rund 6 Gigabyte, es ist auch für den Ausstoß von etwa 355 Gramm CO2 verantwortlich. Im Vergleich dazu: Beim Autofahren werden im Schnitt 180 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer ausgestoßen. Das bedeutet, dass in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 59 Tausend Tonnen Kohlenstoffdioxid allein durch die Nutzung von Streamingdiensten erzeugt werden. Laut der Statistik des Umweltbundesamtes rund 7 Prozent der Gesamtbilanz von 798 Tausend Tonnen (Stand 2017).

Nachhaltiger Betrieb von Rechenzentren

In den kommenden Jahren geht man davon aus, dass der Stromverbrauch durch das Streamingangebot weiter ansteigen wird. Was können also Rechenzentren tun, um den Einfluss des ökologischen Fußabdrucks so gering wie möglich zu halten? badenIT verfolgt derzeit unterschiedliche Ansätze, um die Rechenzentren so „grün“ wie möglich zu betreiben. Dazu gehören ein innovatives Kühlkonzept, angemessene und aktuelle Hardware in den Servern, der Bezug von Ökostrom aus regenerativen Quellen und die Bepflanzung von Freiflächen auf dem Unternehmensgelände (Stichwort Green City Wall).

Einfluss durch das Nutzungsverhalten

Auch das individuelle Nutzungsverhalten kann dazu beitragen, den CO2-Ausstoß maßgeblich zu verringern. Einen großen Einfluss darauf hat zum Beispiel die Qualität, in der multimediale Inhalte wiedergeben werden. Außerdem ist auch die Größe des Bildschirms ausschlaggebend. Es ist in jedem Fall besser, auf einem Tablet anstatt auf einem großen Fernseher zu streamen. Nicht zuletzt sollte der Inhalt bewusst wahrgenommen werden. Audio muss nicht zwingend über Video-Plattformen konsumiert werden. Es gibt viele Streaming-Plattformen, die sich auf diese Art der medialen Wiedergabe spezialisiert haben. Genau deshalb ist auch die sogenannte Second-Screen-Mentalität ein Schritt in die verkehrte Richtung. Stattdessen kann ein Titel, den mehrere Personen sehen möchten, gemeinsam an einem gemütlichen Abend konsumiert werden. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für das soziale Umfeld. Schlussendlich spielt auch der Übertragungsweg eine große Rolle. Wird der Stream über ein Glasfasernetz statt über Kupferkabel geleitet, kann dies die Treibhausgasemissionen um etwa 50% reduzieren.

Dieses Thema interessiert mich. Ich möchte gerne weitere Informationen anfordern.